Manès Sperber
Wie eine Träne im Ozean
Ausgewählte Werke, Band 2
Herausgegeben von Rudolf Isler

872 Seiten,14 x 22 cm
Hardcover mit Fadenheftung
Juni 2024
ISBN 978-3-85449-629-8
Lieferbar
€49,00
Band 2 der Ausgewählten Werke von Manès Sperber beinhaltet seine bekannte Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean und wurde von Rudolf Isler betreut.
Den Auftakt der Ausgewählten Werke von Manès Sperber bildete die dreiteilige Autobiografie All das Vergangene …. Band 3 versammelt unter dem Titel Zur Analyse der Tyrannis die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse. Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.
Stimmen
»Es gehört zum sträflich nachlässigen Umgang mit dem europäischen Intellektuellen Manès Sperber, dass sein Œuvre in den letzten Jahren kaum noch greifbar war. Wenn jetzt der Wiener Sonderzahl-Verlag mit einer grossen und klug kommentierten Werkauswahl Abhilfe schafft, ist das eine editorische Heldentat. In drei Bänden und auf über zweitausend Seiten steigt man hinunter in die Psychologie des 20. Jahrhunderts. In die Krisen des Subjekts, das auf der Suche nach einem rettenden Gemeinwesen den brutalen Gemeinheiten der Tyrannis ins Messer läuft. Oft genug auch freiwillig und selbstverschuldet.« (Paul Jandl, NZZ, 7. Dezember 2024)
»›Wie eine Träne im Ozean‹ war jahrzehntelang nicht mehr greifbar, umso verdienstvoller ist jetzt die sorgfältig edierte Werkausgabe. Und, auch wenn es etwas abgedroschen wirken könnte, in vielerlei Hinsicht aktuell geblieben, etwa mit Baron von Stettens Aussage: ›Ich habe (die Jugend) erkennen gelehrt, dass ein Gran Wissen mehr ist als eine Tonne Meinung, mehr als eine Welt von Glauben. Und ich habe ihnen gesagt: Kein Ideal ist es wert, dass ihr seinethalben versäumt, auch nur den Duft einer Blume, auch nur eines von den ungezählten Lächeln eines Kindes, auch nur einen Trunk, einen Kuss zu geniessen.‹« (Peter Weishaupt, Friedenszeitung, 51/24)
»›Wie eine Träne im Ozean‹ ist ein faszinierendes Stück Literatur über die Abgründe der totalitären Verblendung und die vernichtende Gewalt jener Zeiten, über die Verlorenheit der Abtrünnigen nach dem Verlust ihrer Ideologien, ohne dass ihre Hoffnung auf einen besseren Zustand der menschlichen Gesellschaft völlig verschwinden konnte.« (Peter Weishaupt, P.S., 11. Oktober 2024)
»Tatsächlich ist die Lektüre dieses Zeitzeugen, die nun dank der Neuausgabe seines Werks wieder möglich ist, erhellend und anregend. man taucht nicht nur tief in die Verirrungen, ja in die existenziellen Fragestellungen des 20. Jahrhunderts ein – und wer weiss, ob solche Situationen nicht, wenn auch in anderen historischen Konstellationen, wiederkehren werden. Beim Lesen zwingen sich auch Assoziationen und Analogien mannigfacher Art zur Gegenwart auf.« (Martin Ebel, Magazin des Tages-Anzeigers, 28. September 2024)
»›All das Vergangene …‹ gehört zu den bedeutendsten Erinnerungsbüchern des 20. Jahrhunderts. Sein Autor – Jude, Psychologe, Kommunist, Emigrant, Renegat, Intellektueller, Schriftsteller – hat die Katastrophen dieses finsteren Jahrhunderts durchlebt, durchlitten und literarisch gestaltet. Die Romantrilogie ›Wie eine Träne im Ozean‹ ist von Heinrich Böll mit Tolstois ›Krieg und Frieden‹ verglichen worden. Aus wenigen Werken erfährt man so viel über die Innenseite des Kommunismus wie aus diesem Roman und der Autobiografie, über die Gnadenlosigkeit und den Zynismus, mit dem die Kommunistische Partei mit den eigenen Leuten verfuhr, über die Pervertierung einer menschheitserlösenden Idee zur menschenfressenden Bürokratie. Beide Werke und auch einige der Essays gehören in die Bibliothek des gebildeten, politisch interessierten Europäers.« (Martin Ebel, Magazin des Tages-Anzeigers, 28. September 2024)
»Lange Zeit waren seine Schriften, Autobiografie, Roman und Essays, vom Buchmarkt verschwunden. Nun sind sie in einer dreibändigen kommentierten Werkauswahl wieder zugänglich. Eine Großtat des kleinen Wiener Sonderzahl Verlags, klug beraten von Wolfgang Müller-Funk, Literaturwissenschaftler und Präsident der Manès-Sperber-Gesellschaft in Wien. Die Zusammenstellung durch Müller-Funk, in Kooperation mit der Sperber-Biografin Mirjana Stančić und dem Schweizer Bildungsexperten Rudolf Isler, ermöglichen nun dreierlei: den Fokus auf zentrale Themen Sperbers zu richten, die eng mit den Bruchstellen seines Lebens verknüpft sind. Außerdem die faszinierende Beobachtung, wie intensiv inhaltliche Aspekte in den jeweils verschiedenen Genres, die Sperber bedient, miteinander kommunizieren. Und drittens die Erkenntnis, wie viel uns dieser Autor als Zeitzeuge politischer Irrwege und als psychologisch ausgebildeter Menschenkenner heute noch zu sagen hat.« (Angela Gutzeit, Deutschlandfunk/Büchermarkt, 23. Juni 2024)
»Das Überraschendste an den mehr als sechshundert Seiten Autobiographie
und der noch etwas umfangreicheren Romantrilogie ist, um die heutige
Werbesprache im Buchgeschäft zu gebrauchen (was der Verlag nicht tut),
dass sie ›fesselnd‹ sind, ›einen Sog entwickeln‹ und in der Tat ein
Pageturner sind. Wer dann noch zum dritten Band, ›Zur Analyse der
Tyrannis‹, greift, der die essayistischen Texte sammelt, wird
feststellen, dass Manès Sperber, 1984 in seiner Wahlheimat Paris
gestorben, nicht nur ein sehr guter Schriftsteller, sondern einer der
wichtigsten Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts war.« (Jochen
Schimmang, FAZ, 17. Juli 2024)
und der noch etwas umfangreicheren Romantrilogie ist, um die heutige
Werbesprache im Buchgeschäft zu gebrauchen (was der Verlag nicht tut),
dass sie ›fesselnd‹ sind, ›einen Sog entwickeln‹ und in der Tat ein
Pageturner sind. Wer dann noch zum dritten Band, ›Zur Analyse der
Tyrannis‹, greift, der die essayistischen Texte sammelt, wird
feststellen, dass Manès Sperber, 1984 in seiner Wahlheimat Paris
gestorben, nicht nur ein sehr guter Schriftsteller, sondern einer der
wichtigsten Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts war.« (Jochen
Schimmang, FAZ, 17. Juli 2024)
»Und man muss das betonen, wie gut, wie spannend hier erzählt wird. (…) Sperbers Roman ist (…) auch heute noch ein echter Page Turner. Sein Werk ist gut gealtert. Allein schon, wie auf den ersten 100 Seiten Hierarchien und Ausschlussverfahren demaskiert werden, das ist nicht nur spannend, sondern unfassbar gegenwärtig, weil es an all das erinnert, was wir heute Cancel Culture und Wokeismus nennen, die zunehmende Verkrustung und Reibungsintensität unserer sozialen Blasen.« (Axel Timo Purr im Interview mit Rudolf Isler, literatur.review, 25. Mai 2024)
»Nach dem Untergang des Europa-Verlags waren Sperbers Werke viele Jahre lang nicht mehr im Handel greifbar, und es kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, dass der Wiener Sonderzahl-Verlag dieses Frühjahr eine dreibändige Sperber-Werkausgabe herausbringt, in welcher unter anderem All das Vergangene, Wie eine Träne im Ozean und die Essays Zur Kritik der Tyrannis neu aufgelegt werden.« (Charles Linsmayer, Der Standard, 27. Jänner 2024)