Peter Strasser
Eine Hölle voller Wunder
Spätes Philosophieren
332 Seiten,13,5 x 21 cm
Oktober 2021
ISBN 978-3-85449-585-7
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€33,00
Der Philosoph Peter Strasser, der sich keiner philosophischen Schule zugehörig fühlt, hat in einer klirrenden Welt toter Rationalität keine Angst davor, sich dem als mythisch und irrational Verfemten zuzuwenden. In diesem Sinn ist sein neues umfangreiches Werk eine erfahrungsgesättigte Meditation über das Leben – ein Leben, das ohne Ende aber nicht zu denken wäre. Wobei Ende sowohl das Ende der Epoche meint als auch des individuellen Lebens.
Trotzdem ist Eine Hölle voller Wunder weit davon entfernt, in die üblichen Klagen über all das, was verlorenging und noch verloren gehen wird, einzustimmen, vielmehr orientiert sich Strassers spätes Philosophieren an einer Poesie der Dämmerung, in der die Konturen der Dinge an trügerischer Schärfe verlieren.
Unterm Flügelschlag des göttlichen Dämmertieres, der Eule der Minerva, umspielt jene Poesie das unerreichbar Nahe: die Welt als Heimat aller Geschöpfe, als Ort des ewigen Friedens, worin noch das Böse vom Bösen erlöst wäre. Spätes Philosophieren kultiviert diesen Traum, er gilt ihr als das Realste.
Eine Hölle voller Wunder ist in zwei große Teile gegliedert: Während der erste Teil, Die Welt ist nicht genug”, wie eine klassisch philosophische Erörterung auftritt, vollzieht der zweite Teil, “Die Götter sind nicht genug”, die Wende zu einem stark persönlich orientierten, ins Literarische ausgreifenden Erzählen.
Stimmen
»Peter Strassers Philosophieren stell unabweisbare Fragen und ist anregend selbst dort, wo es zum Widerspruch reizt. Es nimmt wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch Mythen und Religionen ernst und setzt sie in Beziehung zu unserer Welt- und Lebensdeutung. Vor allem bezieht es auch den Tod in das Denken mit ein – das sicher bevorstehende Ende des individuellen Lebens wie auch das mögliche Ende der menschlichen Gattung. Und dabei wagt sich das Denken auf ungesichertes Terrain. Aber auf ein Terrain, das jeden Menschen betrifft.« (Cornelius Hell, Die Presse, 15. Jänner 2022)