Katharina Prager im Gespräch mit Klaus Nüchtern

Begrüßung
Katrin Kühnert, Wienbibliothek im Rathaus

Gespräch
Katharina Prager, Autorin, Wienbibliothek im Rathaus
Klaus Nüchtern, FALTER-Autor, Literaturkritiker, Jazzfan, Kolumnist

Sprüche und Widersprüche zu Karl Kraus
gestaltet von der Lyrikerin und Prosaautorin Franziska Füchsl

Der Satiriker Karl Kraus (1874–1936) hatte seiner Zeit viel zu sagen. Das tat er nicht nur in 37 Jahrgängen seiner Zeitschrift Die Fackel, sondern auch in einigen anderen Rollen und Kontexten. Da er aus einer wohlhabenden Familie kam und selbst nie heiratete oder Kinder bekam, hatte er genügend Zeit, Geld und Raum, um sich als Spielverderber im gesellschaftlichen Zusammenspiel einzurichten und seine Umwelt im satirischen »Spiel, gesinnungslos wie die Liebe«, herauszufordern. Fundament seiner Satire war stets die Sprache. Er horchte auf die »Geräusche des Tages« und legte in seinen Texten die hinter Phrasen verborgene moderne Wirklichkeit offen – in der Presse, die sich als neue Macht etabliert hatte, in der deutschsprachigen Kulturszene und in allen Winkeln des »Unorts« Wien. Bisher hat sich vor allem die Literaturwissenschaft mit Kraus und seinen Methoden befasst. In unserer Zeit der digitalen Transformation aber, in der der ablenkende Lärm der Medien lauter und bunter dröhnt als je zuvor, gewinnt das Kraus’sche Spiel als historisches Phänomen neue Relevanz. Abseits der Geniemythen untersucht Katharina Prager Karl Kraus als Menschen seiner Zeit – seine Arbeitsweisen, seine Beziehungen, seine Sexualität und nicht zuletzt seine Irrtümer, Idiosynkrasien und blinden Flecken. In fünf Akten geht es darum, das Inspirierende wie auch das Irritierende im Leben und Spiel des Satirikers aufzuzeigen.
Details
Datum 08.10 2025
Uhrzeit 18.30
Ort Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus
Adresse Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien