Figurationen des Übergangs 1: Kunst und Gebrechen
Buchpräsentation
Schon in den grundlegenden anthropologischen Aitiologien wie dem Prometheus- oder dem Sündenfallmythos wird die Kunstfertigkeit des Menschen als sein einzigartiges Vermögen gehandelt. Dies verschränkt sich mit der Idee, dass ihm umgekehrt ein fundamentaler Mangel, ein Gebrechen anhafte. Das vorliegende Buch interessiert sich für die Zuspitzung dieser Denkfigur im Zusammenhang von Kunst und Gebrechen, dabei für Gebrechen, die ursächlich mit dem Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Verbindung stehen oder vielmehr und eher: mit ihnen in Verbindung gebracht werden.
Im Rahmen der Präsentation des ersten Bandes der Reihe Figurationen des Übergangs wird die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Marlen MAirhofer einen für diese Veranstaltung entstandenen literarischen Text mit dem Titel »Bandwurm« vortragen. »Bandwurm« ist der Versuch einer Wiederaneignung akademischen Sprechens für das Poetische. Es nistet sich in Meta-Texten ein, nimmt, was es braucht, um zu wachsen und hinterlässt seinerseits Residuen. Wie zärtlich können parasitäre Lektüren sein?
Mit Hildegard Fraueneder, Nora Grundtner und Manfred Kern (Hg. von Kunst und Gebrechen), Marlen Mairhofer (Autorin) und Matthias Schmidt (Sonderzahl).