Buchpräsentation ‘Birnengasse’ von Mathias Müller

In Mathias Müllers Birnengasse beginnt ein offen gehaltenes Wir eine Entdeckungsreise, die sich gleichermaßen in konkreten Räumen wie in Sprache vollzieht. Während die Räume an Komplexität gewinnen – vom Inneren eines Hauses zu Garten und Wildnis und in die Dichte einer Stadt –, wächst das Netz sprachlicher Korrespondenzen. In wendigen kleinen Erzählkernen setzt sich Birnengasse dem Verhältnis von Wörtern und Dingen auf die Spur und tut dies mit einladender Geste.
Die Ausdehnung des Weißraums auf den Buchseiten als Teil einer Poetik des Fragments: Bei Mathias Müller und Li Mollet sind die typografischen Freiflächen Teil des Textes. Li Mollets weiße Linien verlaufen zweifach: In Verse sind kleine Szenen aus der Gegenwart der Josefine O. gesetzt, einer stillen Beobachterin des eigenen Alterns und der wachsenden inneren Distanz zur Gesellschaft. Dazwischen Prosapassagen, in denen das lyrische Konzentrat zeitlich, räumlich und figürlich aufgefächert widerhallt. Den frei schwebenden Charakter dieser Passagen konturiert Li Mollet durch immergleichen Umfang und mathematisch bestimmte Zahl.
Details
Datum 21.09 2021
Uhrzeit 18.30
Ort Alte Schmiede
Adresse Schönlaterngasse 9, 1010 Wien