Gabriele Lenz interpretiert auf 18 grafischen Blättern eine Auswahl aus dem letzten Textzyklus von Friedrich Achleitner „OHNE SENSE – nonsens und mikropoesie“. Sie beschäftigt sich aus typografischer Sicht mit Themen der Fragmentierung und des Ordnungsverlustes.
Alfred Dorfer und Erich Klein lesen im Rahmen der Ausstellung während der Vienna Art Week die Texte in Abwechslung mit Prosa, in denen Friedrich Achleitner Sequenzen aus seiner Kindheit im oberösterreichischen Schalchen beschreibt.
formatgebung. Verein zur Förderung und Erforschung von Medienobjekten versteht sich als Labor und bemüht sich um die Erhaltung von Buchkultur durch Erforschung und Weiterentwicklung analoger und digitaler Lesemedien.
In seinem neuen Buch begibt sich Klemens Renoldner in Erzählungen, Monologen und Reportagen auf die Suche nach dem, was man Wahrhaftigkeit nennt, und streift dabei nicht nur Erinnerungen an seinen Großvater, sondern auch verschiedene Schauplätze. „Fein vorbei an der Wahrheit“ (Sonderzahl Verlag, 2021) schließt damit an sein 2016 erschienenes Buch „Der Weisheit letzter Schuss“ an. Von New York über Berlin bis nach Salzburg: Die einzelnen Abschnitte des Buches führen die Leser*innen an die Orte, an denen der Autor auch Erfahrungen im Theaterleben gemacht hat. Salzburg, wo Klemens Renoldner als Gründungsdirektor das Stefan Zweig Zentrum viele Jahre leitete, widmet er mit spitzer Feder einen eigenen Abschnitt in seiner Prosasammlung: „Salzburg – von der Rückseite des Mondes“.
Klemens Renoldner, geb. 1953 in Schärding, studierte Literatur und Musik in Wien und Salzburg. Er ist Mitbegründer der Literaturzeitschrift SALZ und war in der Anfangszeit als leitender Redakteur
dieser tätig; arbeitete als Dramaturg, Regisseur, Kurator, Dozent und leitete das Stefan Zweig Zentrum in Salzburg.
„Polyfrontal“ – kein Wort, das in Wörterbüchern zu finden wäre, aber trotz dem intuitiv leicht zu verstehen ist. Mit ihren ungestümen ästhetischen Anschlägen auf den ‚öffentlichen Geschmack‘ überwand die frühe Avantgarde die bisherigen Wahrnehmungsgewohnheiten und kündigte eine neue Art
die Welt zu sehen an. Ihre Kunst entstand in prinzipieller Auseinandersetzung mit den modernen Massenmedien. „Wann erzeugt die Technik ästhetische Werte?“ fragte die Avantgarde und versuchte, sich diese Medien anzueignen, sie für künstlerische Zwecke zu entwenden. Dabei stellte sie – und das entspricht ihrem unbekümmerten Grundton – die Welt unter dem Aspekt ihrer Veränderbarkeit dar.
Sabine Scholl stellt ihr neues Buch ‘Lebendiges Erinnern’ vor, das die verschiedenen Herangehensweisen der Literatur an die Geschichte auffächert und aus der Sicht der Schreibenden reflektiert. Zugleich werden damit die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe ‘Geschichte Schreiben’ präsentiert, die 2020/2021 in der Alten Schmiede stattfand.
Philosoph Peter Strasser, der sich keiner philosophischen Schule zugehörig fühlt, hat in einer klirrenden Welt toter Rationalität keine Angst davor, sich dem als mythisch und irrational Verfemten zuzuwenden. Eine Hölle voller Wunder ist in zwei große Teile gegliedert: Während der erste Teil, »Die Welt ist nicht genug«, wie eine klassisch philosophische Erörterung auftritt, vollzieht der zweite Teil, »Die Götter sind nicht genug«, die Wende zu einem stark persönlich orientierten, ins Literarische ausgreifenden Erzählen.
Sonderzahl Verlag
Andreas Puff-Trojan spricht mit Peter Zimmermann über seinen Essay: Vampire! Schattengewächse der Aufklärung.
Andreas Puff-Trojan stellt seinen Essay “Vampire! Schattengewächse der Aufklärung” vor.
Die Sitzplatzanzahl ist begrenzt: Bitte melden Sie sich unter verlag@sonderzahl.at an.
In Mathias Müllers Birnengasse beginnt ein offen gehaltenes Wir eine Entdeckungsreise, die sich gleichermaßen in konkreten Räumen wie in Sprache vollzieht. Während die Räume an Komplexität gewinnen – vom Inneren eines Hauses zu Garten und Wildnis und in die Dichte einer Stadt –, wächst das Netz sprachlicher Korrespondenzen. In wendigen kleinen Erzählkernen setzt sich Birnengasse dem Verhältnis von Wörtern und Dingen auf die Spur und tut dies mit einladender Geste.
Die Ausdehnung des Weißraums auf den Buchseiten als Teil einer Poetik des Fragments: Bei Mathias Müller und Li Mollet sind die typografischen Freiflächen Teil des Textes. Li Mollets weiße Linien verlaufen zweifach: In Verse sind kleine Szenen aus der Gegenwart der Josefine O. gesetzt, einer stillen Beobachterin des eigenen Alterns und der wachsenden inneren Distanz zur Gesellschaft. Dazwischen Prosapassagen, in denen das lyrische Konzentrat zeitlich, räumlich und figürlich aufgefächert widerhallt. Den frei schwebenden Charakter dieser Passagen konturiert Li Mollet durch immergleichen Umfang und mathematisch bestimmte Zahl.
In 15 Erzählungen führt Gabriele Petricek vor, dass die starre Anordnung des Alphabets, des Setzkastens, der Grammatik und der Logik, die vermeintliche Linearität der Chronologie allesamt Ordnungsschemata sind, die es braucht, die aber überdehnt, gebogen und gebrochen werden müssen, um dem gelingenden Zufall einen Ort zu geben. Denn, wie es lapidar heißt, »den Zufall trifft ein vorbereiteter Geist nur«, und das gilt umso mehr für das poetische Gelingen.
Im Rahmen des Kultursommer Wien lesen Gustav Ernst und Antonio Fian.