Deutschlandfunk Kultur über »Josefine Mutzenbacher«

»Der Sonderzahl Verlag macht mit seiner Wiener Neuausgabe, ebenso wie mit einem Aufsatzband von 2018 vieles von dem wett, was Oswald Wiener einst noch als überfällig beklagte: ›Bis heute aber war die Germanistik zu unfähig, einen Teil ihrer Aufmerksamkeit der deutschen Pornografie zuzuwenden.‹ So wurde in die Kritische Ausgabe, die dem Erstdruck folgt, auch Oswald Wieners 1969 erstelltes Glossar des lokalen Sexualjargons aufgenommen.

Das ausgezeichnete Nachwort von Clemens Ruthner lenkt den Blick darauf, dass die Mutzenbacher ein jederzeit ernstzunehmendes und lesenswertes, subversives und verstörendes Werk ist.«

(Deutschlandfunk, 5.10.2021)

Marietta Böning für das Literaturhaus Wien über Zurück in die Herkunft

Marietta Böning für das Literaturhaus Wien über Zurück in die Herkunft:

»Die literarische Qualität des Buches liegt in seiner essayistischen Raffinesse. Das literarische Subjekt geriert sich mäandernd, beweglich, “flüssig”, trotzdem nicht ohne politische Positionierung. Es behauptet somit nicht nur aus Quellen zu sprechen – es versteckt sich nicht irgendwo, um einfältig den Hahn aufzudrehen und sich zu inszenieren – es sprudelt wie ein Fisch mit heraus. So sehr sich das Buch permanent mit anderen beschäftigt, so sehr also auch mit dem schreibenden Subjekt selbst.«

(Literaturhaus Wien, 28. 06. 2021)

Erich Klein über Gustav Ernsts Betriebsstörung

„Nicht schlechter als Dostojewskij“ – gelingt laut Erich Klein (Ö1) die rasante Dialogführung von Gustav Ernsts Betriebsstörung: „Betriebsstörung” von Gustav Ernst umkreise die Frage nach dem so genannten ,Tod der Literatur‘, genauer gesagt: „,Tod der Literatur‘ wörtlich genommen, als Motiv für einen Mord – und demonstriert zugleich das Gegenteil: Literatur ist hier – als Satire, als Gesellschaftskritik und als Lesevergnügen – wie selten höchst lebendig!“ (Erich Klein, Ö1 ExLibris)

Konrad Paul Liessmann über Burgers ‘gefährliches’ Denken

Konrad Paul Liessmann über Burgers ‘gefährliches’ Denken: “Die kenntnisreichen Analysen und spitzen Bemerkungen, die der zugleich vornehme wie streitbare Philosoph als öffentlicher Intellektueller formuliert hat, waren kaum in einem pädagogischen Sinn anregend, schon gar nicht mit dem Zeitgeist akkordiert, sodass man nur hätte nicken müssen. Sie waren im besten Sinne einer radikalen Aufklärung rücksichtslos, und nötigten dadurch, Überzeugungen und Begriffe ebenso zu überdenken wie moralische Werte und politische Illusionen.” (DiePresse, 8.6.2021)