Archive: Events
A list of upcoming events
Jaroslav Rudiš, Bastian Schneider und Markus Köhle bei der Leipziger Buchmesse
Jaroslav Rudiš, Bastian Schneider und Markus Köhle schreiben in ihren aktuellen Büchern auf sehr unterschiedliche Weise übers Zugfahren: Während Rudiš nach Eigendefinition ein Eisenbahnmensch ist, dessen Affinität zum Bahnfahren eng mit seiner Poetik verwoben ist, spielt die Bahn auch in Bastian Schneiders Roman “Das Loch in der Innentasche meines Mantels” eine tragende Rolle – da die Figur des Romans sich mit dem Zug auf die Suche nach ihrem Autor begibt. Markus Köhle wiederum hat mit “Das Dorf ist wie der Internet, es vergisst nichts” eine Vermessung der österreichischen Mentalität vorgenommen, die sich aus Gesprächen auf Zugreisen speisen. Steigen Sie ein!
Lucas Cejpek und Daniela Fürst bei der Leipziger Buchmesse
Eine Polyphonie von 106 Autor:innen, in Form von Lyrik und Prosa, jeweils auf eine Seite begrenzt. 106 Stimmen über einen besonderen Wiener Ort, arrangiert von Lucas Cejpek und Margret Kreidl.
Markus Köhle bei der Leipziger Buchmesse
Eine Zugreise durch Österreich
Wer einen realistischen Eindruck vom Zustand Österreichs gewinnen möchte, braucht das Land bloß mit dem Zug zu durchreisen, wie Lukas, auf dem Weg zu seiner Preisverleihung.
Bastian Schneider in der Stadtbücherei Walldorf
Istanbul im Sommer 2017: Ein Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch versucht der Schriftsteller Bastian Schneider als Stipendiat, die angespannte Stimmung in der Stadt am Bosporus einzufangen. Schon am Tag seiner Ankunft wird Schneider zum Opfer einer Verwechslung. Der Doppelgänger, der an seiner statt im Hotel eingecheckt hat, wird vor seinen Augen als mutmaßlicher Terrorist verhaftet. Und als Schneider wenig später auf weitere – literarische – Doppelgänger stößt, fühlt er sich zunehmend in seiner Identität verunsichert, da gar nicht klar ist, wo die vermeintlichen Fronten um ihn verlaufen. Selbst die scheinbar zufällige Bekanntschaft mit dem Verleger Orhan hilft ihm nicht, sich im Gewirr der herrschenden politischen Verhältnisse zu orientieren. Wird Schneider selbst als vermeintlicher Spion observiert oder wird er vielmehr gegen den Überwachungsapparat instrumentalisiert? Im Strudel der Erzählungen und Mutmaßungen verheddern sich die Fäden der jeweiligen Erklärungen, bis sich Schneider buchstäblich selbst abhanden kommt.
Der Roman basiert auf »wahren Begebenheiten« und verhandelt die Frage nach der Deutungshoheit über das eigene Leben vor dem Hintergrund einer Gegenwart, in der bereits der Anschein eines »falschen Namens« zum Verhängnis werden kann.
Bastian Schneider war 2015 Literaturstipendiat der Stadt Walldorf und lebt inzwischen in Köln und Wien.
Eintritt: 6 €, Vorverkauf ab 6. April in der Stadtbücherei und in der Buchhandlung Dörner in Walldorf
Mathias Müller in der Maerz Galerie in Linz
Das Überleben überleben. Gerhard Richter im Depot, Wien
Globale Krisen, Kriege und Pandemie führen uns gegenwärtig sowohl die Fragilität des körperlichen Lebens wie auch der sozialen Mitwelt, ihrer Strukturen und kultureller Praktiken vor Augen. Gerhard Richters Essay Das Überleben überleben erkundet davon ausgehend die philosophischen Potenziale der Figur des „Überlebens“. Durch einen historischen Parcours, der von Nietzsche bis aktuell zu Jean-Luc Nancy oder Werner Hamacher reicht, geht Richter den vielfältigen Implikationen nach, die das Überleben – zwischen Fortleben, gesteigertem Leben und auf Künftiges hin leben – haben kann.
Gerhard Richter, Germanist und Komparatist, Brown University, Providence, Rhode Island / USA
Moderation: Matthias Schmidt, Kulturwissenschaftler, Universität Wien
Klaus Kastberger bei der Buchmesse Leipzig
Klaus Kastberger stellt im Gespräch mit Knut Cordsen seinen Band ALLE NEUNE. Zehn Aufsätze zur österreichischen Literatur vor – eine Sammlung von Einzelanalysen der letzten Dekade, die sich Texten von den beginnenden 1930er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart widmet. Der Impuls, der alle Texte verbindet, ist es, in jeder Einzelstudie auch etwas Übergreifendes zu benennen, um den Eigensinn der österreichischen Literatur herauszuarbeiten. Dem scheinbaren Triumph der neun abgeräumten Kegel steht dabei der zehnte Aufsatz und die stets nächste Lektüre gegenüber. Denn vom Medium des Archivs aus gedacht bleiben auch die wohlkanonisierten Autor:innen stets aufs Neue zu interpretieren.