Gustav Ernst im Stifterhaus

Gustav Ernst liest aus „Die Glückseligen“: »Es ist kein Fehler, wenn man Gustav Ernst diesmal nicht als reinenÖsterreich-Beobachter liest, sondern sein Buch auf Verhältnisse anlegt, die zunehmende Konkurrenzverhältnisse unter den Bedingungen des Neoliberalismus in den Blick fasst. Und die finden überall dort statt, wo eine neue Kämpfer-Mentalität soziale Errungenschaften außer Kraft setzt. Gustav Ernst zieht den Profiteuren die Hosen aus.« (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 22. Feber 2025)

Markus Köhle auf der Stadtbühne Imst

Markus Köhle, der prominenteste Literaturexport des Gurgltals seit Franz Kranewitter, präsentiert in der Stadtbühne seinen neuen Roman „Land der Zäune“. Ein Buch über soziale Abkapselung und Zaunkanzler, das unüberlesbaren Aktualitätsbezug hat.

Markus Köhle kreiert mit Hans Sagmeister einen Protagonisten, der sich in seinem Vorstadthäuschen in Niederösterreich immer mehr zurückzieht. Dank eines gewissen Vermögens, das er sich als Online­-Versandhändler erworben hat, baut er daraus eine regelrechte Trutzburg gegen Nachbarn, die Familie, die eigene Vergan­genheit und überhaupt: den Lauf der Welt. Fatalerweise bestärkt ihn seine einzige »Bezugsperson«, eine Online­ Seelsorgerin – oder doch ein undurchschauter Chatbot? –, in dieser Ansicht, sodass Hans den Plan fasst, sein persönliches Programm zu ei­ner politischen Bewegung auszubauen…

Poetry-Maestro Köhle entwendet das Sprachmaterial der Tagespolitik, um mit erprobtem Wortwitz tief in deren Abgründe und die der dort instru­mentalisierten Motive zu blicken. Mit satirischer Exaktheit zeichnet er so das Panorama einer von Überforderung und Engstirnigkeit halluzinier­ten Welt, in der sich der virtuelle Zuspruch eini­ger Weniger vom Voyeurismus der Vielen kaum noch unterscheiden lässt. Die Geschichte von Hans Sagmeisters Aufstieg ist eine sprachtrun­kene Parodie, deren »Sätze wie Pflaster auf die Wunden der Gegenwart« passen.

Eintritt freiwilliger Kulturbeitrag!

Hanno Millesi in der Stadtbibliothek Innsbruck

Im Zentrum von Hanno Millesis Roman »Zur Zeit der Schneefälle« klafft ein Loch – eines, das auf unerklärliche Weise die Wand des Wohnzimmers des Protagonisten, Rainer, durchlässig werden lässt. Niemand scheint für seine Entstehung verantwortlich zu sein, auch kein Mitglied der auf der anderen Seite wohnenden Familie Nolde. Sämtliche Beteiligten zeigen sich vom plötzlichen Zerbröseln der gewohnten Barriere dermaßen verblüfft, dass ihnen erstmal nichts Besseres einfällt, als den Schaden zu kaschieren, anstatt etwas über seine Ursache herauszufinden oder ihn gar zu beheben.

Mit dieser vermeintlich einzigen Abweichung vom Normalzustand – einer schwindenden Wand – erzeugt Hanno Millesi eine Erzählsituation, die wie nebenbei Einsichten in gegenwärtige gesellschaftliche Zustände ermöglicht. »Zur Zeit der Schneefälle«  ist eine fein gezeichnete Parabel auf die Überforderungen im digitalen Biedermeier unserer Gegenwart.

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Hanno Millesi, lebt und arbeitet in Wien. Nach den Studien der Kunstgeschichte und Philosophie zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum moderner Kunst Wien, in der Folge nur noch freischaffender Autor; Romane und Kurzgeschichten (Hörspiele, Essays, Gemeinschaftsprojekte); als Herausgeber: Austropilot (gem. m. Xaver Bayer), als Unterrichtender: Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie Schule für Dichtung in Wien.
Zuletzt erschien »Der junge Mann und das Meer. Erzählungen« (Edition Atelier 2023).

Kurswechsel Präsentation in der FAKTory

Die Frage „Wem gehört…?“ ist zwar gesellschaftlich immer mehr oder minder umstritten. Doch vieles deutet darauf hin, dass Eigentumsfragen derzeit mit einer neuen Dynamik durchschlagen. Mit der Lunch Lecture bringen wir jüngste Forschungsarbeiten zu den Netzwerken der Superreichen in Österreich und zu einer neuen Politik des Öffentlichen im Sonderforschungsbereich „Strukturwandel des Eigentums“ in Dialog.

 

Programm:

  • Intro:  Zur Rückkehr der Eigentumsfrage
    mit Tobias Boos, Julia Hofmann, Oliver Prausmüller als Herausgebende des Kurswechsel „Eigentumsfragen“
  • Lecture 1: Zur politischen Ökonomie der Vermögenskonzentration in Österreich
    mit Stephan Pühringer, JKU Linz
  • Lecture 2: Infrastrukturen im Spannungsfeld von Privat- und Kollektiveigentum: Eine neue Politik des Öffentlichen?
    mit Silke van Dyk, FSU Jena
  • Diskussion

Eine Veranstaltung von AK Wien, BEIGEWUM und dem Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.

Alle Infos zur Literatur:

Nach dem Privateigentum? Güter, Infrastrukturen und Weltverhältnisse im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts. Silke van Dyk, Tilman Reitz, Hartmut Rosa (2024)

Zur Kurswechsel-Ausgabe: Eigentumsfragen (2024)

Anmeldung unter: https://veranstaltung.akwien.at/de/umkaempftes-eigentum

Markus Köhle in Mötz

Buchpräsentation »Land der Zäune«
Markus Köhle erzählt die Geschichte von Hans Sagmeister, einem äußerst durchschnittlichen Charakter, der seine innere Festigkeit aus seiner Vorliebe für Zäune bezieht. Köhle entwendet das Sprachmaterial der Tagespolitik, um mit erprobtem Wortwitz tief in deren Abgründe und die der dort instrumentalisierten Motive zu blicken. Mit satirischer Exaktheit zeichnet er so das Panorama einer von Überforderung und Engstirnigkeit halluzinierten Welt, in der sich der virtuelle Zuspruch einiger Weniger vom Voyeurismus der Vielen kaum noch unterscheiden lässt. Die Geschichte von Hans Sagmeisters Aufstieg ist eine sprachtrunkene Parodie, deren »Sätze wie Pflaster auf die Wunden der Gegenwart« passen.

Andrea Winkler beim Literaturfest Salzburg

Twinni – Texte zum Teilen

Veranstalter: Literaturfest Salzburg, Literaturforum Leselampe, unterstützt von Pro Helvetia

Anmeldung übers Literaturfest

Literarische Stimmen wiederentdecken oder neu kennenlernen: Um auch bereits verstorbenen Autorinnen und ihrem Schreiben Aufmerksamkeit schenken zu können, gibt es „Twinni – Texte zum Teilen“. Presenterinnen, selbst Autorinnen, stellen jeweils eine Autorin vor und laden ein, Texte und Persönlichkeiten (neu) zu entdecken, gemeinsam zu lesen und darüber zu sprechen. In Kleingruppen kommen die Leser*innen und Zuhörer*innen in den Austausch und können spontane Emotionen und Eindrücke teilen.

Mariann Bühler spricht über die Schweizer Autorin Verena Stefan (1947-2017), Marlen Mairhofer über die deutsch-österreichische Lyrikerin Dora Dunkl (1925-1982), Julia Rüegger stellt die Schweizer Autorin Ruth Waldstetter (1882-1952) und Andrea Winkler die niederländische Intellektuelle Etty Hillesum (1914-1943) vor.

Peter Strasser in der Alten Schmiede

Franz Schuh Verbrechermenschen
Konrad Paul Liessmann Wege nach draußen
Manuela Tomić Geborgenheit im Schlechten
Dieter Bandhauer Der Blick aus dem Fenster
Peter Strasser Der pilgernde Philosoph
Walter Famler Einleitungen, Moderation

»Es ist das sich Entziehende, dem Strasser nachspüren möchte. Er weigert sich, Gott auf eine Illusion, Religion auf ein moralisches Programm und den Geist auf eine zerebrale Funktion zu reduzieren. Immer hat man als Leser das Gefühl, nicht nur über etwas informiert, sondern mit einem Gedanken, einer Einsicht oder einer Reflexion konfrontiert zu werden, der man vielleicht nicht immer zustimmen wird, ohne die man aber ärmer wäre.« (K. P. Liessmann)

Franz Schuh, *1947; Autor, Kritiker, Philosoph; zuletzt u.a.: Gedankenspiele über das Herz (2024).

Konrad Paul Liessmann, *1953; Philosoph, Kulturpublizist, Literaturkritiker. Zuletzt: Der Plattenspieler (2025).

Manuela Tomić, *1988; Autorin, Journalistin. Zuletzt u.a.: Zehnfingermärchen. Kleine Prosa (2024).

Dieter Bandhauer, *1957, seit 1984 Verleger, mittlerweile Co-Verleger des Sonderzahl Verlages.

Peter Strasser, *1950 in Graz; Professor für Philosophie und Rechtsphilosophie an der Universität Graz. Zuletzt: Über die Vorletzten Dinge; Das Buch der höheren Dummheit; Geborgenheit im Schlechten (alle: 2025).

Markus Köhle in Telfs

Buchpräsentation

Buchpräsentation »Land der Zäune«
Markus Köhle erzählt die Geschichte von Hans Sagmeister, einem äußerst durchschnittlichen Charakter, der seine innere Festigkeit aus seiner Vorliebe für Zäune bezieht. Köhle entwendet das Sprachmaterial der Tagespolitik, um mit erprobtem Wortwitz tief in deren Abgründe und die der dort instrumentalisierten Motive zu blicken. Mit satirischer Exaktheit zeichnet er so das Panorama einer von Überforderung und Engstirnigkeit halluzinierten Welt, in der sich der virtuelle Zuspruch einiger Weniger vom Voyeurismus der Vielen kaum noch unterscheiden lässt. Die Geschichte von Hans Sagmeisters Aufstieg ist eine sprachtrunkene Parodie, deren »Sätze wie Pflaster auf die Wunden der Gegenwart« passen.