Musical Guest: Julia Just
Leseperformance: Josef Kleindienst. Sound: Julia Just.
„Am Ende ist Mein Leben als Serienmörder eine als Kriminalroman verpackte Mediensatire, aber mit einem sehr genauen, bitterbösen Blick für die Ärmlichkeit und Trostlosigkeit unserer digitalen Rollenspielchen.“ (Deutschlandfunk Kultur)
„Wiener Melancholie prägt den Roman. Die lakonische und witzige, immer auch ironische Icherzählung entwickelt bald einen Sog, von dem man sich gerne mitziehen lässt.“ (Der Tagesanzeiger)
„Das Wechselspiel zwischen virtuellem und realem Leben sorgt für eine atemberaubende Dynamik.“ (Die Presse)
Als der Schriftsteller Konrad Mola am Morgen nach einer durchfeierten Nacht in seiner Wohnung erwacht, kann er sich nicht erinnern, wie er nach Hause gekommen ist. Totales Blackout. Konfrontiert mit der Tatsache, dass in der Nähe der Bar, in der er abgestürzt ist, ein Mord passiert ist, gerät er in einen realen Albtraum und macht sich auf die Suche nach der verlorenen Nacht.
Mein Leben als Serienmörder ist ein rasant-lakonischer Roman über die Frage, welche Abgründe man vor sich selbst verborgen halten kann – atmosphärisch und fesselnd. Ein Psychogramm einer getriebenen Seele.
JULIA JUST(AT)
Der Sound von Julia Just ist eine Verflechtung organischer, atmosphärisch dichter Klanglandschaften mit verschrobenen, subtilen, hallenden und drohnigen Klängen. Mithilfe von Field Recordings, modularen Synthesizern, digitalen Effektketten entstehen eindringliche dystopische Kompositionen an der Schnittstelle von Post Industrial, Dark-Ambient und elektroakustischer Musik.
In den sechs Bänden der Buchreihe Wege. Spuren und Bahnen der Bewegung im Kino treffen Wegebauten und Bewegungsbilder aufeinander. Seit es das Kino gibt, wird das Furchen von Spuren und Legen von Bahnen durch Land- und Stadtschaften in bewegten Bildern präsentiert, reflektiert und differenziert. Eine der ältesten Fertigkeiten des Menschen, nämlich die Herstellung von Wegen vor Ort, stößt damit auf eine etwas gealterte, nämlich die Herstellung von Bewegung im Bild. Dabei begleiten die beiden Kulturtechniken des Wegebaus und des Filmemachens aneinander durch die Kinos und befruchten sich wechselseitig. Sie ziehen Spuren und bilden Bahnen. Diese Bahnungen und Spurungen führen zu jenem Reichtum ästhetischer Ausdrucksformen, der uns bis heute in die Kinos lockt.
Wer – das Kino denkend – von Handlungsort, Schauplatz oder Spielraum spricht, meint meistens fest begrenzte, klar definierte Felder, in denen filmische Ereignisse ablaufen. Diese Handlungen und Bewegungen sind in der Theoriebildung des Kinos wohl erschlossen. Filmphilosophische Studien zu Zeit- und Bewegungsparadigmen seit den 1970er Jahren und Forschungen zum frühen Kino in den letzten Jahrzehnten haben wertvolle Ergebnisse zum Verständnis filmischer Bewegung erbracht.
Link zur Veranstaltung: https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/schiene?schienen_id=1726451427470
Ein »investigatives Projekt der Gegenwartsbeobachtung«: In verschiedenen literarischen Gattungen nähern sich Petra Piuk und Bastian Schneider »unterschiedlichen Spielarten des Verschwindens und lassen sich auf die vielfältigen Dialektiken ein, die daran ablesbar werden.«
Moderation: Ines Scholz
Schon in den grundlegenden anthropologischen Aitiologien wie dem Prometheus- oder dem Sündenfallmythos wird die Kunstfertigkeit des Menschen als sein einzigartiges Vermögen gehandelt. Dies verschränkt sich mit der Idee, dass ihm umgekehrt ein fundamentaler Mangel, ein Gebrechen anhafte. Das vorliegende Buch interessiert sich für die Zuspitzung dieser Denkfigur im Zusammenhang von Kunst und Gebrechen, dabei für Gebrechen, die ursächlich mit dem Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Verbindung stehen oder vielmehr und eher: mit ihnen in Verbindung gebracht werden.
Im Rahmen der Präsentation des ersten Bandes der Reihe Figurationen des Übergangs wird die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Marlen MAirhofer einen für diese Veranstaltung entstandenen literarischen Text mit dem Titel »Bandwurm« vortragen. »Bandwurm« ist der Versuch einer Wiederaneignung akademischen Sprechens für das Poetische. Es nistet sich in Meta-Texten ein, nimmt, was es braucht, um zu wachsen und hinterlässt seinerseits Residuen. Wie zärtlich können parasitäre Lektüren sein?
Mit Hildegard Fraueneder, Nora Grundtner und Manfred Kern (Hg. von Kunst und Gebrechen), Marlen Mairhofer (Autorin) und Matthias Schmidt (Sonderzahl).
In überraschender Symbiose mit staatlichen Behörden entwickelte die Österreichische Gesellschaft für Literatur ab 1961 innovative Strategien: (geheime) Büchersendungen in den »Osten«, internationale Lesereisen, österreichische Literaturpreise und -gesellschaften, Einladungsprogramme für Exilautor*innen und Übersetzer*innen, und vor allem ein zuvor in Qualität und Umfang unvorstellbares Veranstaltungsprogramm, über 400 Veranstaltungen fanden mit Gästen aus »Ost« und »West« wie Elias Canetti, Imre Kertész, Mary McCarthy, Oskar Pastior u.v.a. statt.
Eine Spurensuche auf den Wegen der sowohl verdeckten als auch im Scheinwerferlicht stehenden internationalen Literaturvermittlung im Kalten Krieg, die sich dank der einzigartigen, weitgehend unbekannten Materialien des ÖGfL-Archivs in seltener Transparenz verfolgen lässt.
Bernd Marin präsentiert sein neues Buch »LebensZeiten« im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog. Kuratiert von Robert Misik.